Bevor ich näher auf die Bedeutung des Om eingehe, hier nochmal eine kurze Erläuterung, was überhaupt ein Mantra ist: Das Wort setzt sich aus den beiden Silben man und tra zusammen, die von manas und trajate abgeleitet sind. Übersetzt beudeutet das soviel wie „den Geist befreien“. Mantren sind demnach also (spirituelle) Klangschwingungen, die dabei helfen, den Geist zu befreien.

Das Om (AUM) ist in gewisser Weise das Mantra unter den Mantren – das Urmantra, auf dem alle anderen Mantren aufgebaut sind. Es ist eine Silbe aus dem Sanskrit, der Sprache der Veden aus dem alten Indien. Das Om gilt bei den Hindus, Jainas und Buddhisten bis heute als heilig.

Sein Klang steht für den transzendenten Urklang, aus dessen Vibrationen nach hinduistischem Verständnis das gesamte Universum entstand. Es bezeichnet die höchste Gottesvorstellung, das formlose Brahman, die unpersönliche Weltseele. Diese umfasst das Reich der sichtbaren Erscheinungen und das Reich des Transzendenten.

Das Sanskrit-Alphabet beginnt mit O und endet mit M, das heißt, dass mit dem OM alles was mit Worten ausgedrückt werden kann, gesagt ist. Das gesprochene oder gesungene Om ist aus den drei Buchstaben zusammengesetzt:  A – U – M. Diese drei Buchstaben stehen für das Klangspektrum, das wir artikulieren können. Das „A“ kommt von ganz unten und wir können es tönen wenn wir Mund und Rachen öffnen und einen Ton bilden. Das „U“ wird etwa in der Mitte getönt und das „M“ am Ende mit geschossenem Mund.

Der erste Teil „A“ steht für den Anfang, das „U“ den Fortschritt und „M“ die Auflösung. Daher repräsentiert OM jene Kraft, die für die Schöpfung, die Entwicklung und die Auflösung diese Universums verantwortlich ist, nämlich Gott selbst. Der Punkt im Om-Symbol steht für das Numinose (das Letztendliche / Göttliche / Wunder des Seins) und Namenlose jenseits des Fassbaren.

Das Om wird gerne zu Anfang und/oder am Ende einer Yoga-Stunde gesungen. Das beruhigt den Geist und gleichzeitig werden dabei alle Organe sanft massiert, da vor allem beim auflösenden „Mmmmmmm“ der ganze Körper angenehm zu vibrieren beginnt.

Wer mit Yoga beginnt, der empfindet das Om oft als sehr fremd und abschreckend. Aber wer die Vorurteile beiseite lässt und einfach mal kosmisch „mitschwinkt“ auf der wohltuende Welle des Oms, der wird es schnell lieb gewinnen.

 

Wer sich etwas ausführlicher mit dem Thema befassen möchte, kann sich folgenden Artikel durchlesen:

 

 

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