LASS DICH SO, WIE DU BIST.

Klingt erstmal ganz „locker“, aber mir persönlich fällt das nicht immer soooo leicht. Besonders dann, wenn mein innerer Kritiker sich mal wieder hartnäckig zu Wort meldet und 99 Argumente parat hat, warum ich mich tunlichst eben nicht so lassen sollte wie ich bin und was alles falsch an mir sei … Schon allein, mich näher auf diese „Diskussionen“ einzulassen, ist eine echte Herausforderung …

Wenn es mir dann gelingt, dieses „Zwiegespräch“ zu unterbrechen, indem ich mir einfach sage: „Stopp. Es ist okay! Und es ist auch okay, dass es Dinge gibt, die ich nicht an mir mag“ wird es spannend. Dann kehrt nämlich langsam Ruhe ein. Okay, ein wenig Beharrlichkeit muss ich schon an den Tag legen, damit der Kritiker das auch rafft 😉  ….

Hier werde ich definitiv am Ball bleiben. Da geht noch was :-).

Und darum wird das Thema der letzten Woche noch etwas erweitert: Statt „Sei du selbst“ – heißt es in dieser Woche „Sei mutig – sei du selbst!

Denn es braucht auch viel Mut, wirklich ganz und gar zu sich selbst zu stehen!

Und jetzt geht es weiter mit neuen Impulsen:

 

Übung: Rauche eine Friedenspfeife mit dir selbst!

Wenn du das Gefühl hast, dass du auf diese inneren Kämpfe mit dir keine Lust mehr hast, dann ist der Zeitpunkt gekommen, Frieden zu schließen. Überlege dir ein für dich stimmiges Friedensritual. Mache ruhig eine kleine Zeremonie daraus und setzte deinem Unterbewusstsein damit ein starkes Signal, dass du jetzt bereit bist, mit dir und dem was ist, endlich Frieden zu schließen!

Du kannst z.B. eine weiße Flagge hissen, einen Brief schreiben und ihn verbrennen oder symbolisch eine Friedenspfeife mit dir rauchen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt :-).

In den nächsten Woche geht es dann um Gefühle – ein überaus spannendes Thema :-)!

Und wie ist es dir mit den „5 am Tag“ ergangen?

Tipp: Solltest du merken, dass dir diese fünf achtsamen Minuten schwer fallen, dann nimm dir erstmal einfach nur eine Minute am Tag, in der du wirklich achtsam bist! Die hat nun wirklich jeder! Eine Minute, in der du ganz präsent im jetzigen Augenblick bist und dich voll und ganz auf eine Sache fokussierst.

 

Achtsamkeitsübung für die Woche 4: Wir bleiben bei 5 am Tag!

Hier kommen zwei weitere Meditations- und Achtsamkeitsübungen:

 

Geräuschemeditation

Nimm hierfür eine entspannte Sitzposition ein. Ein Meditationskissen oder eine Decke können das Sitzen erleichtern.

Wenn du dich gut eingerichtet hast, konzentriere dich zunächst auf deinen Atem. Lasse ihn ruhig und gleichmäßig werden. Entspanne. Und dann richte deine Wahrnehmung auf das, was du hörst.

Nimm ganz bewusst und aufmerksam alle Geräusche in deiner Umgebung wahr. Nimm wahr, ob sie laut sind oder eher leise? Ob die Lautstärken oder Tonhöhen schwanken oder ob sie gleichmäßig sind. Nimm wahr, ob dir das Geräusch angenehm erscheint oder eher unangenehm. Sind es bekannte oder unbekannte Geräusche? Welche Klangqualität (knistern, rauschen, rascheln, pfeifen, …) nimmst du wahr? Wir wirken die Geräusche auf dich? Nimmst du zwischendurch auch Stille wahr? Lausche aufmerksam …

Du beendest die Übung, indem du wieder alle Sinne aktivierst …

TIPP: Die Geräuschemeditation kannst du auch prima bei einem Spaziergang machen. Ich leite sie regelmäßig im Yogawalk an und gerade in der freien Natur ist sie unglaublich entspannend!

 

Achtsam im Alltag

Wenn dir diese Übungen „zuviel“ sind, weil du vielleicht gerade das Gefühl hast, dass der Stress dich auffrisst und du dafür keine Zeit / keinen Nerv hast, dann nimm dir einfach vor, eine Alltagstätigkeit achtsam durchzuführen, z.B. das Zähneputzen.

Das Zähneputzen ist eine Tätigkeit, die mehr oder weniger „automatisch“ abläuft. Im Achtsamkeitsmodus hingegen lässt du dem Zähneputzen ganz bewusst deine Beachtung zukommen. Dabei richtest du deine Sinne, die das Tor zu deiner Wahrnehmung bilden, gewollt auf diese Tätigkeit: Du …

  • … nimmst den Geruch der Zahnpasta bewusst wahr
  • … schmeckst bewusst den frischen Geschmack im Mund
  • … spürst bewusst den Druck, den die Zahnbürste ausübt
  • … achtest bewusst auf das Geräusch, welches durch das Reiben der Borsten an
    den Zähnen verursacht wird
  • … betrachtest bewusst die Form und Farbe der Zahnbürste
  • … achtest bewusst auf den Bewegungsablauf beim Zähneputzen.

Wenn du den Achtsamkeitsmodus wieder ausschaltest, also der Tätigkeit Zähneputzen keine Beachtung mehr schenkst, werden die Gedanken abschweifen und dein Fokus wird sich auf etwas anderes richten.

Ich wünsche dir ganz viel Spaß mit den Übungen!

P.S.: Die Zeiten kannst du natürlich ganz persönlich für dich anpassen …

 

Und noch ein Tipp: Nutze im Alltag die Wartezeiten (z.B. an der Schlange im Supermarkt oder im Wartezimmer beim Arzt) für eine kleine „Atempause“. Die „Wartezeiten“ kannst du mit den kleinen Meditationsübungen wirklich prima nutzen! Statt sich rumzuärgern, dass schon wieder soviel Zeit verloren geht, nimmst du sie dir ganz für dich!